Waldsterben bei der Fichte

Waldsterben bei der Fichte

http://www.stmelf.bayern.de/mam/cms01/wald/waldschutz/dateien/zeitreihe_kronenzustandserhebungen_1983-2013.pdf

Blattverluste in Prozent bei Fichte für die Schadstufen 2, 3 und 4, “schwere Schäden” (über 26% Nadelverlust). Solche Schäden  zeigen 15 bis 35% der Fichten je nach Aufnahmejahr.

Versucht man einen Sinn aus diesen Daten abzuleiten, indem man sie mit den Schwefeldioxid – Konzentrationen der Luft in diesen Jahren (hier in Hessen) vergleicht, kommt man nicht sehr weit (siehe (4)). Von 2000 bis 2008 befindet sich SO2 aufgrund der Luftreinhaltemaßnahmen schon auf einem recht niedrigen Niveau. Im Balkendiagramm der Kronenschäden sieht man keinen Abfall der Werte, wie man erwarten müsste (gelbe Pfeile). Erst von 2009 bis 2013 gehen die Schäden mehr oder minder parallel zu den SO2-Werten zurück.

Man muss sich allerdings vergegenwärtigen, dass solche Schadensrückgänge schon zweimal vorher, nämlich von 1984 bis 1989 und von 1991 bis 1996, stattfanden. Außerdem gilt es sich klar zu machen, dass Änderungen in der Kronendichte im niedrigen Prozentbereich vermutlich für die Gesundheit des Baums keinerlei Rolle spielen.

Den sicher beachtlichen Messfehler möchte ich erwähnen aber nichts dazu sagen, da ich Schlimmstes befürchte. Es ist nicht nachvollziehbar, wie man Millionen für Messungen ausgeben kann, die von Anfang bis zum heutigen Tag sozusagen frei Hand und Auge getätigt werden. In einer seriösen Naturwissenschaft wäre das völlig undenkbar!

Fazit: es mag einen Zusammenhang zwischen Kronenschäden und SO2-Gehalt der Luft  geben, aber besonders deutlich ist dieser auf keinen Fall, besonders bedeutsam ist er auch nicht und besonders genau gemessen wurde er noch nie. Man darf sich fragen, wie viele Millionen für dieses Goldene Kalb noch geopfert werden sollen.