Bei Laubholzanteilen über 30-40% wird die Forstwirtschaft zum Verlustgeschäft

Wohlgemerkt, wenn wir nicht massiv Jungwuchspflege betreiben, werden wir bei > 60% landen

Waldbau mit der Buche

  • Die Umtriebszeit ist um 20 bis 40 Jahre länger als bei der Fichte
  • Pro Flächeneinheit stocken im Erntealter ungefähr die Hälfte der Stämme
  • Pro Baum ist der Stammholzanteil ungefähr halb so groß
  • Die riesigen Kronen bedingen bei der Ernte enorme Schäden an der Verjüngung
  • Jeder Hagel kann das Ende der A- und B-Qualitäten als Sägeholz bedeuten
  • Sommerfällung ist bei Buche praktisch nicht möglich
  • Jahrzehntelang (bis ca. 60 Jahre) erntet man nur Brennholz
  • Seit Jahren ist Buchenstammholz nur schwer verkäuflich

Unterschiede zwischen Buche und Fichte in der Wirtschaftlichkeit (Deckungsbeiträge in € / ha)

Unterschiede zwischen Buche und Fichte in der Wirtschaftlichkeit

Tabelle: Jährliche Deckungsbeiträge nach Baumarten, Ertragsklassen und Umtriebszeiten (€ / ha)
Quelle: www.bfafh.de/bibl/pdf/iii_05_04.pdf

Fixe Kosten verdüstern das Bild nochmal erheblich

  • Die obige Tabelle macht klar, dass selbst die Fichtenwirtschaft unter mittleren Bedingungen (Ekl II) erst ab 100 Jahren einen respektablen Gewinn abwirft. Bei der Buche (Ekl II) muss man für den selben Gewinn 140 Jahre warten! Zu dem Zeitpunkt steht bei der Fichte schon die nächste Waldgeneration fast bei ihrer halben Umtriebszeit!
  • Die Deckungsbeitragsrechnung berücksichtigt aber noch keine Fixkosten wie Verwaltungskosten, Wegebaukosten, Versicherungen, Erbschaftssteuer, …
  • Bei der Buche hat man in der II.Ekl bei 120 Jahren einen Deckungsbeitrag von 16€ – offensichtlich ist man bei Einbeziehung der fixen Kosten in die Deckungsbeitragsrechnung schon gut im Minus.
  • Die Berücksichtigung der fixen Kosten verstärkt den Renditeunterschied zwischen Fichte und Buche noch erheblich!
  • Aus ökonomischen Gründen sollte man den Buchenanteil also so niedrig wie waldbaulich verträglich halten. Alles andere ist vorauseilender Gehorsam gegenüber der Naturschutzideologie! Was „waldbaulich verträglich“ bedeutet, vermag allerdings niemand zu sagen.

Die Zukunft der Forstwirtschaft mit der Buche als Hauptbaumart

Jede weitere Überlegung zur Wirtschaftlichkeit der Buche erübrigt sich. Riesige Regionen in Deutschland werden, wenn sich der Trend ungebrochen fortsetzt, in Zukunft keine Forstwirtschaft im heutigen Sinn mehr betreiben können.

Überlegen Sie, wer sich dabei die Hände reibt: der Naturschutz – dem fallen die Flächen dann praktisch kostenlos in den Schoß! Mit viel Glück bekommen die Waldbesitzer von diesem Reibach den Zehnten in Form von staatlichen Fördergeldern ab. Und einige sind dabei noch stolz auf den Beitrag, den sie zum Naturschutz leisten.

Im Übrigen ist es alles andere als klar, dass die Buche der Fichte in wärmerem und trockenerem Klima überlegen ist. Und ebenso unklar ist, ob eine reine Buchenbestockung ökologisch wünschenswerter ist. Vieles in der Forstwissenschaft ist erheblich komplexer, als die Experten bereit sind zuzugeben – wenn sie es überhaupt wissen. Die Datenlage ist keineswegs eindeutig und die Klimahüllen der LWF sind geradezu eine Verzerrung der faktischen Gegebenheiten.